Lesetheater mit Michael Hain

„Quentin Qualle“ und „Ella“ begeisterten die Enkircher Grundschüler

Um bei Kindern die Lust aufs Lesen zu wecken, geht der Mainzer Schauspieler Michael Hain schon mal über Tische und Bänke. Vollen Körpereinsatz zeigte er auch am Dienstag, dem 7. Mai 2019, bei seinem Gastspiel an der Freiherrn von Wiltberg Grundschule Enkirch.

Michael Hain schlüpfte nicht nur selbst in verschiedene Rollen der Bücher. Auch die Kinder wurden als Darsteller beteiligt. Hain integrierte sowohl die Klassen als auch einzelne Kinder immer wieder in seinen Vortrag. Geschickt bezog er die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ein, indem sich alle gemeinsam bewegten und Szenen mit lustiger Mimik und Gestik nachstellten. Das Publikum hatte einen Heidenspaß und konnte voller Begeisterung und Spannung den Verlauf der Handlungen hautnah miterleben. 

Er sprach mit verstellter Stimme und zeigte bei seinen Ausführungen sein  schauspielerisches Talent. Er brummte, brüllte, flüsterte, sprach in anderen Dialekten und entführte die Kinder so in fantastische Welten. 

Die 1. und 2. Klasse kam in den Genuss, „Quentin Qualle – Die Muräne hat Migräne“ von Jens Carstens präsentiert zu bekommen. Fasziniert begleiteten die Kinder den tapferen Quallenjungen Quentin bei seinem Unterwasserabenteuer. Nur mit Hilfe der Schülerinnen und Schüler konnte die mutige kleine Qualle die Muräne Hans von ihrer schlimmen Migräne heilen. Die Geschichte zeigte, dass Hilfsbereitschaft wichtig ist und jeder eine zweite Chance verdient. 

 

Hain als komischer und leicht verpeilter Bücherdieb Carlo von Klauenburg mit Trenchcoat und Lederkoffer wurde von den Dritt- und Viertklässlern auf frischer Tat erwischt, als er ganz unauffällig ein paar Bücher mitgehen lassen wollte. Als Deal schlug er ihnen die Lesung „Ella in der Schule“ des finnischen Autors Timo Parvela vor, „wenn ihr mich nicht bei euren Lehrern verpetzt“. 

 

Die neugierige Ella und ihre Freunde erleben als Amateurdetektive viele ungewöhnliche, aber lustige Situationen. Sei es der Schwimmunterricht, bei dem der Lehrer alle Nichtschwimmer aus dem Becken retten muss – natürlich bekleidet, oder die Grube, in die erst Pekka und dann alle anderen auf der Suche nach einem vermeintlichen Schatz hineinspringen, bis sich schließlich keiner mehr bewegen kann und sie auf Rettung durch ihren Lehrer warten müssen. Der hat es schon nicht leicht mit seiner Klasse, dabei will die ihm doch nur helfen, denn stammte der Brief, den er mit rotem Kopf und zitternden Händen las, etwa nicht von einem gefährlichen Erpresser? Bis sich zur Auflösung dieses Rätsels alle unerwartet im nächtlichen Bahnhofspark wiedertrafen, fieberten die Kinder eifrig mit.

Die Schulgemeinschaft bedankt sich beim Förderverein, mit dessen Unterstützung wir das Lesetheater finanzieren konnten.

Die einstimmige Meinung der Schülerinnen und Schüler nach diesem Tag war: „Das war toll – Michael Hain muss uns jetzt jährlich besuchen!“